Eine Woche später sind wir also wieder am Start. Diesmal auch früh genug, um pünktlich um 5 wieder in Zürich zu sein. 8.45 geht's los.
SL 1, 6a+. Gut absicherbare Piazverschneidung, dann ein Kamin, in dem ich etwas ratlos über den bestmöglichen Ausstieg bin. Valery grinst unten am Stand, weiss es wohl, sagt aber nix. Irgendwann entdecke ich dann den Handriss links vom Kamin und komme easy zum perfekt sanierten (2 Inox BH) ersten Stand.
SL 2-4, 5a-5b, sind eher unter der Kategorie Zustieg zum Super Fissure zu vebuchen und machen die Route leider etwas sehr inhomogen.
SL 5, 6c. Super Länge mit einigen kniffligen Einzelmoves an Seitgriffen und mit hohem Antreten. Dazwischen aber immer wieder gute Plätze zum Stehen. Mit kleinen Cams lässt sich die Länge perfekt Clean klettern.
SL6, 6a+. Valery is dran und kämpft sich die senkrechte Rissverschneidung in Piaztechnik nach oben. Nur 15m aber halt senkrecht. Dementsprechend geschafft ist er, als er oben ankommt. Ich steige in Hand-Risstechnik nach und verbuche einen deutlichen Punktsieg in unserer ewigen Diskussion Piazzen vs. Klemmen.
SL 7, 7a. Nun also endlich der Superfissure, der Hauptgrund, dass so viele Leute hier hoch kommen. Die ersten 10m klettern sich als perfekter Handriss, dann wirds breit. Ich entschliesse mich für Schulterrisstechnik, und rampfe die 3m unter lauten Flüchen cm für cm hoch. Irgendwann kommt die erlösende Schuppe für ein gutes 1er Cam Placement, und die 1m Traverse nach links zum No-hand-rest.
Wo gehts weiter? links den einsehbaren seichten Fingerriss, oder rechts den nicht einsehbaren Off-width? Valery meint links, ichs versuchs, finde aber nach dem ersten Fingerlock nix mehr. Verdammt, Ade Onsight. Also wieder nach rechts, wo es doch tatsächlich erstmal noch nen guten Riss im Riss gibt. Dann aber wieder Schulterriss, diesmal ohne rettende Schuppe. Wieder hänge ich im Seil, nochmal verdammt. Hier ist wohl jetzt die Crux. Ich sortiere mich, wechsel auf Piaztechnik und irgendwie gehts, auch wenn die Kraft mehr und mehr schwinded. Dann endlich oben, wo man sich wenn der Nachsteiger mal wieder im Seil hängt, noch mehr über den sanierten Stand freut. Mein Nachsteiger tut dies dann auch zur Genüge, da er austestet, ob man alles Piazzen kann. Geht schon, im breiten Teil wahrscheinlich sogar besser, aber die Ausdauer das durchzuhalten müsste man erstmal haben.
SL 8 und 9 schenken wir uns wegen häuslicher Verpflichtungen in Zürich, und seilen ab. Bei der Einordnung der Route sind wir uns noch einig: arg inhomogen aber natürlich trotzdem ein must-do. Da hört die Einigkeit dann aber ausch schon auf. Valery ist froh, nun nicht mehr hinzu müssen, ich will unbedingt nochmal zur rotpunkt-Begehung hin. Er will an der Piaz-Ausdauer Arbeiten, ich zum Offwidth-Klettern-Üben.
Im Vergleich finde ich die Sännetuntschi (6c+) am Feldschijen homogener und schöner, die Einzelstelle der Conquest aber deutlich schwieriger.
Aussicht vom ersten Stand auf die 3 5er SL und in Richtung Super Fissure.
SL 6: Der Piazmeister verballert Kraft im perfekten Handriss.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen