Sonntag, 21. September 2014

Graue Wand - Heisse Linie 6c

Nach mehr oder weniger erholsamer Bivi Nacht am Parkplatz Tätsch, laufen wir Sonntag gegen halb 8 zur grauen Wand. Unser Ziel: die Rissroute 'Heiss Linie'. Die Route soll saniert sein, Informationen oder Begehungsberichte finden sich sonst aber nicht. Nach 1,5h Zustieg und einigem Gewerweisse, fidnen wir schliesslich den plattigen Einstieg, den man über 10m Schnee recht problemlos erreicht. 3 andere Teams sind in Richtung 'Niedermann' unterwegs, in unserem Wandteil sind wir weit und breit allein.

1. SL, ca 5b (ein paar BH) schräg nach links über Platten bis zu einem Schuppensystem. 45m zum Stand des neuen Projektes (hier 2 BH). Originalstand nur ein BH. Schöne Kletterei-

plattige 1. SL

2. SL, 5b. 5m nach rechts zurück in die eigentliche Route. Hier einem stumpfen Riss folgen, bis in eine leichte Verschneidung.

3. SL. 5a, 40m.

4. SL 6a+, 10m entlang eines kleinen Risses über Platte nach oben. Crux ist ein plattiger Move beim Übergang in das linke Risssystem. Der Wasserstreifen macht die Sache nicht leichter, und ich muss mich ein paar mal motivieren, bis ich der Reibung traue. Nun die grosse Riss-Verschneidung (gut absicherbar) ca 6a, nach oben zum Stand am Beginn der eindrücklichen Headwall. Hier beginnt der 120 Riss. 

5. SL 6a+. erst noch an Schuppen rechts der Verschneidung nach oben, dann in den Riss. 

6. SL 6c. Crux Länge. Athletisch über den Überhang nach oben, mit gutem Handklemmer und hoch antreten gehts erstaunlich gut. Super geil. Exponiert und tolle Moves. Nun 10m senkrecht im Riss nach oben (viele Cam Placements) zum ersten Schlüsselmove einem Piaz an einem kleinen erdigen Riss, der aber gut mit einem BH abgesichert ist. Mit der letzten Kraft ziehe ich durch und hänge mich in den vermeintlichen Stand. Leider entpuppt sich die BH-NH Kombination eben doch nicht als Stand und ich fluche nicht schlecht, dass ich mir so den onsight versaut habe. Immerhin kann ich so ein paar Meter wieder runter gehen, um ein paar Cams für die restlichen 10m einsammeln.
Die Crux ist der nun folgende 3m hohe Faustriss, der oben durch ein paar gute Griffe links entschärft wird. Mehrfach setze ich an, im entscheidenden Moment, nur halten aber die Klemmer wegen dem vielen Moos im Riss einfach nicht gescheit. Ich setze einen Cam, hänge mich ins Seil, und putze erstmal den Riss mit dem Nut-tool. Einige Kilo Moos später und mit Hilfe eines Griffes ganz links gehts dann schliesslich. Nun noch 5m in Risskamin zum Stand. Hammerseillänge, die so ziemlich alle Granitttechniken verlangt.
Blick vom Stand nach unten in die 6. SL


7. SL 6b+. Pumpiger Piaz und Handriss, dann lehnt sich die Wand etwas zurück. Stand recht weit links mit Wandbuch. Valery steigt unter viel Fluchen so souverän vor, dass er den Stand völlig übersieht und sich weiter hoch arbeitet.


7. SL. pumpige Risse

 8. SL. 6b+. anhaltende Risskletterei, nicht ganz senkrecht. Crux ist ein 4m offwidth-Riss der am besten gepiazzt wird. Absicherung mit kleinen Cams links vom Haupt-Riss möglich aber sau anstrengend. Mit den letzten cm unserer 50m Seile reicht es ihm zum Stand.


Blick vom letzten Stand in den Riss der Headwall

Abseilen über die unglaublich kompakte Captain Morgan

linker Teil der grauen Wand: Die heisse Linie geht entlang des rieisigen Diagonalrisses durch die Headwall




Facts:
Anhaltende obligatorische Risskletterei durch die logischste Linie der Headwall. Homogener als die Conquest, vom Character mit der Sännetuntschi vergleichbar. Absicherung in den Plattenstellen mit BH, sonst grossteils clean. Komplett und intelligent saniert. Doppel Rack Cams X4 Nr0 - C4 Nr3 nötig.
Einstieg ca 100m links der Conquest auf einem kleinen Band bevor. Die erste SL ist im Topo des Extrem Ost nicht eingezeichnet. Abseilen wie im Extrem Ost Top eingezeichnet über die eindrückliche 'Captain Morgan'
Die Route wird wohl sehr selten begangen. Im Crux Riss der 6c Länge habe ich erstmal 20min das Moos entfernen müssen, damit man den Riss klemmen kann. Das hat leider den Onsight gekostet.

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