Donnerstag, 5. September 2013

Salbit - Hammerbruch (6b)

Nach Südgrat 2009 und Westgrat 2010 ist es für mich erst das dritte Mal im Salbit Gebiet, und ich freue mich, endlich auch mal ein paar der Wandrouten zu machen. Der Weg von Ulmi zur Salbithütte und weiter zum Biwak zieht sich mal wieder ewig, und die fast 5 Liter Wasser, die wir ab Hütte irgendwie im und am Rucksack verstauen, machen die Sache auch nicht angenehmer. Das Biwak ist wider Erwarten fast voll, obwohl weit und breit niemand zu sehen ist - wahrscheinlich also Westgrat-Leute, die noch einmal übernachten wollen. Egal, 2 Betten gibts noch, passt. Dann also um halb 12 endlich Einstieg in die Route Hammerbruch an der Südwand des 2. Westgratturms.

SL1, 6a. Würde man in einem amerikanischen Kletterführer mit 'awkward flaring groove' beschreiben. Also eine im spitzen Winkel zulaufende Verschneidung die man weder als Riss noch als Verschneidung richtig klettern kann und sich dauern fragt, warum das denn so mühsam ist, obwohl es easy aussieht.

SL2, 6a+. erstmal wenig steil, dafür richtig schmerzhaft für die Füsse in einem seichten Riss nach oben, dann an Untergriffen unter einem Überhang entlang, und an Schubben darüber.

SL3, 6b. fies aussehender, leicht nasser Überhang, der sich am Schluss aber eigentlich recht easy klettern lässt.

SL4 6a+, kurze Offwidth-Stelle, aber bestens abgesichert, dann seichte Risse

SL5, 6a+, seichte Risse

SL6, 6b. Schwere Seillänge. Verschneidung mit Fingerkuppenriss, nie wirklich gute Tritte. Dann entweder genau so weiter oder rechts über eine kleinen Überhang hinauf, dort 10m super Piazriss, und über den Überhang wesentlich schwieriger wieder hinunter. Beide Varianten eingebohrt. Eher hart bewertet.

SL7, 6a. easy. Salbitypische Piazschuppen und Plattenstellen. Eher 5c.

SL8, 6b

SL9, 6b. recht schwierige Reibungsplatte am Anfang, dann einfacher wieder an Schuppen und Rissen.

SL10, 6b. Der krönende Abschluss. Rissverschneidung und zum Schluss eine steile anhaltende 15m Piazschuppe zum Stand. Hier hätte mich die Faulheit fast noch bewegt, mich ins Seil zu setzen... zum Glück hat die Onisght-Motivation dann doch gesiegt.

Mit 2*60m Seilen, 5mal über die Route abgeseilt. Gefühlt, die schnellste, und reibungsloste Abseilaktion ever.

Insgesamt eine Superroute: extrem homogen, schöne Linie, schöne anhaltende und abwechslungsreiche Kletterei. Die Route ist saniert, mit sehr vielen Bohrhaken. Auch als Clean Climbing Verfechter muss ich zugeben, dass man allerdings auch oft nicht wirklich etwas legen könnte, weil die Risse einfach zu seicht und rund sind.




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