Hohe Granitwände aber nicht zu hoch gelegen, damit man auch im Herbst schön im T-shirt klettern kann - da bietet sich das Teufelstal bei Andermatt an. Im Gegensatz zur Benachbarten Schöllenenschlucht gibts hier ausserdem viel Sonne , weniger Winde und vor allem auch keinen Strassenlärm. Timm und Andreas sind deshalb recht leicht für die Tour zu überzeugen. Die zweistündige Zuganreise gibt Timm reichlich Gelegenheit über all die Projekte zu sprechen, die er diesen Sommer wegen ausfallenden Kletterpartnern nicht verwirklichen konnte. Wir versprechen ihm deswegen schon frühzeitig die Schlüssellängen des Alpentraums.
3 mal Abseilen in die Schlucht gibt schon mal reichlich Gelegenheit, die eindrucksvolle Wand auf der anderen Seite zu mustern. Eine Tessiner-Seilschaft beginnt gerade die 'Wilde 13', sonst ist keiner da.
1. SL 6a. easy Warm Up.
2. SL 6c. Steile Fingerriss-Piazverschneidung. Nicht allzu lang aber doch heftig pumpig.
3. SL 6c. Super geiler Handriss, der immer steiler wird und oben dann einen henkeligen Überhang bildet.
4. SL 6b. Geniale Seillänge entlang einer Rissverschneidung, die man am abwechselnd piazt oder ausspreizt, wobei man immer wieder schön stehen kann. Oder natürlich man klettert sie als Körperriss, damit es richtig schwer ist, und man sich auch schön aufschürft. Warum genau Andreas sich das antut bleibt wohl sein Geheimnis.
4. SL. Körperriss vs Ausspreizen |
5. SL 6a
6.SL 7a. jetzt aber. kniffliger Einstieg und dann an kleinsten Schuppen einer seichten Verschneidung folgen. Fast senkrecht. Man kann immer mal wieder stehen und schütteln. Untergriff-Traverse nach rechts auf eine schräge Rampe, wo man kurz ausruhen kann. Dann erster Schlüsselmove nach links um die Kante herum auf Reibung antreten und wackliger Aufsteher zurück in die Verschneidung an den Beginn der Crux: Ein paar Gegendruck-Moves an einer runden Kante. Timm steigt alles gewohnt souverän und onsight vor. Im Nachstieg schaffe ichs gerade so.
7. SL 6c+. 20m entlang einer Verschneidung hochspreizen. Natürlich habe ich als einziger massiv Probleme, weil ich vor allem gegenüber Andreas einen gefühlten Meter weniger weit spreizen kann, deshalb nicht bis zu den gute Tritten komme, und irgendwo dazwischen auf gar nichts stehen muss. Ich sollte mal wieder ins Yoga. Irgendwie schummel ich mich hoch. Die eigentliche Crux, eine paar athletische Untergriff-Moves plus Dynamo an Sloperkante kurz vor dem Stand gehen dann aber recht easy.
8-9 SL eher leichte Kletterei.
10. SL 6c. Noch ein mal ein Test zum Abschluss, der mich fast um die Onsight-Begehung bringt. Anstrengende Hangel-Traverse zu Beginn und dann ein kurzer aber steiler und umso kleingriffiger Piazriss. Andreas fällt im Vorstieg 5mal, macht aber munter weiter bis er es schafft, obwohl die Unterarme krampfen. Ich mache erst dumme Sprüche am Stand, tu mich aber dann doch fast genauso schwer und schaffe es mit den letzten Kraftreserven. Timm the machine bemerkt nur wie leicht alles ist, wenn man sauber steht. Danke.
11. SL 5a Auslaufen.
Fazit: Super Route, mit mindestens 6 richtig fetten Längen. Komplett eingebohrt, man braucht wirklich keine Cams. Abstieg in 30min zum Nätschen.
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